Kräutersträußchen zu Mariä Himmelfahrt
„A jedes Kräuterl hot sein Sinn
steckt überoll viel Heilkroft drin
drum schick i dir an klanen Strauß,
dasst gsund bleibst
über´s Johr hinaus.“
Am 15. August feiert die Katholische Kirche das Hochfest der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Doch warum werden Kräuterbuschen geweiht?
Das kirchliche Hochfest „Mariä Himmelfahrt“ lässt sich bis ins fünfte Jahrhundert nach Christus zurückverfolgen. Der religiösen Überlieferung nach, soll unmittelbar nach Marias Tod, ihr Leichnam zum Himmel aufgestiegen sein.
Der Brauch, Kräuterbuschen/-sträußchen zu weihen, geht auf die Legende zurück, wonach Maria´s leeres Grab vom Duft von Kräutern erfüllt gewesen sei.
Der August ist eine Festzeit der Fülle und Ernte.
Kräuter, die in dieser Zeit wachsen, geerntet und gesammelt werden, gelten als besonders wirksam und heilkräftig. Unsere Gemeinde blieb, Gott sei Dank, auch heuer wieder von Unwettern und Hagel verschont, sodass sich die Natur von ihrer schönsten Seite zeigen kann.
Dank vieler fleißiger Hände, die uns tatkräftig beim Sammeln der verschiedensten Kräuter und Blumen sowie beim Binden der Sträußchen unterstützten, konnten wir wieder wunderschöne, duftende, liebevoll zusammengestellte Kräutersträußchen herstellen.
Nach der Weihe bei der Feldmesse auf dem Kirchplatz wurden diese dann verteilt.
Die Sträußchen werden vielerorts daheim in den Herrgottswinkel zum Trocknen aufgehängt.
Dem Volksglauben nach, sollen die gesegneten Kräuter die Familie und das Vieh das gesamte Jahr über vor Unheil und Krankheit schützen, die Höfe vor Blitzschlag bewahren, das Eheglück fördern oder für Kindersegen sorgen.
Viele Menschen werfen bei Unwetter einige der getrockneten Blätter ins Herdfeuer oder zerreiben sie zwischen den Fingern. Mit Weihrauch vermischt, werden sie auch zum Räuchern verwendet.
Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ gilt allen Frauen, die uns wieder tatkräftig beim Sammeln und Binden der Kräutersträußchen geholfen haben.
Für das Team der Bäuerinnen Kartitsch
Rosa Strasser