Kräuter- und Blumensträußchen binden
Die alljährliche Kräuterweihe am Hohen Frauentag zählt zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche. Verschiedenste Kräuter und Blumen wie Schafgarbe, Kamille, Thymian, Minze, Wermut, Echtes Johanniskraut, Salbei, Kornblume, Ringelblume,… werden zu Sträußchen gebunden, wobei die Anzahl der vorkommenden Kräuter eine bestimmte Bedeutung hat. So steht die Zahl 7 für die Schöpfungstage, die Zahl 12 für die Apostel, die Zahl 14 für die Nothelfer, …
Der Tee aus diesen geweihten Kräutern soll nach Überlieferung besonders heilsam sein. Vielerorts werden die Kräuter in das Futter von erkranktem Vieh gemischt oder man wirft zum Schutz vor Blitzschlag bei einem Gewitter die Kräuter aus dem Buschen ins offene Feuer.
Nachdem sich die beiden Schwestern Theresia und Maria Außerlechner – „Oasla Schwestern“ – gemeinsam mit ihren Helfern jahrelang um die Herstellung der Kräutersträußchen für die Kräuterweihe zum Fest Maria Himmelfahrt gekümmert haben, entschieden sie sich, diese „schöne Arbeit“ an jüngere Hände zu übergeben.
Da wir Bäuerinnen diese Aufgabe heuer übernommen haben, trafen wir uns am Vorabend des 15. August zum Kräutersträußl-Binden. Vor unserer Haustüre und in unseren Gärten wächst ein wahrer Schatz an Würz- und Heilkräutern. Gerade jetzt in den Sommermonaten entfalten sie ihre ganze Kraft und Schönheit. Beim Sammeln dieser Kräuter und Blumen baten wir auch einige Frauen im Dorf um Mithilfe, sodass uns eine große Menge duftendes und blühendes Grundmaterial zur Verfügung stand. In geselliger Runde und durch die Unterstützung vieler fleißiger Hände stellten wir liebevoll die bunten Sträußchen her. Jedes einzigartig und anders. Nach der Festmesse am Hohen Frauentag wurden die Sträußchen dann gesegnet und von uns verteilt. Ein herzliches Vergelt´s Gott gilt an dieser Stelle allen Frauen und auch Männern, die uns mit Blumen- und Kräuterspenden unterstützt haben und für jede helfende Hand beim Binden.
Ein großer Dank gebührt auch Theresia und Maria mit ihrem Team, die diese Arbeit bisher gemacht haben.
Eure Bäuerinnen