„Leonhard´s Tag“ 6.11.25
Die Pfarrkirche von Kartitsch ist dem Hl. Leonhard geweiht.Seit Jahrhunderten gilt der Hl. Leonhard als Fürsprecher der Gefangenen und wird als Schutzheiliger der Bauern und des Viehs verehrt.Seine Güte und Bescheidenheit und sein Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten soll uns bis heute ein leuchtendes Beispiel christlicher Nächstenliebe sein.Aus Erzählungen der älteren Dorfbevölkerung ist zu vernehmen, dass der „Leonhardstag“ früher ein besonders hoher Festtag in unserer Gemeinde war und als richtiger Feiertag begangen wurde.Die Arbeit ruhte, die Kinder hatten Schulfrei, viele Menschen nahmen sich Zeit für den Gottesdienst und geselliges Beisammensein mit Verwandten.
Der Tag stand ganz im Zeichen des Dankes und der Fürbitte um Schutz für Mensch und Vieh.
Heute hat sich das Leben stark verändert. Durch moderne Arbeitsweise und den Wandel in der Landwirtschaft ist es nicht mehr möglich, die Arbeit völlig ruhen zu lassen. Viele Menschen arbeiten außerhalb der Gemeinde oder sind in Berufen tätig, in denen ein freier Tag oftmals nicht möglich ist.
Trotzdem soll das Patrozinium weiterhin ein wichtiger kirchlicher und gemeinschaftlicher Anlass bleiben, um dem Hl. Leonhard zu gedenken.So feierten wir um 8 Uhr in der Pfarrkirche gemeinsam einen Gottesdienst den die SchülerInnen der Volksschule mit ihren Lehrpersonen sehr feierlich gestalteten.
Die Kinder sangen schwungvolle Lieder und begleiteten diese mit dem Glockenspiel und dem Xylofon begeistert mit.
Einleitende Worte nach der Begrüßung von Pfarrer Vincent, sowie Kyrierufe und Fürbitten zum Thema „Ketten sprengen“ und Befreiung von Ängsten und Nöten rundeten den stimmungsvollen Festgottesdienst ab.Im Anschluss an die Hl. Messe luden wir Bäuerinnen alle herzlich zum gemeinsamen „Neinan“ in den Gemeindesaal Kartitsch ein.
Mit viel Liebe und Engagement bereiteten wir den Saal vor und überraschten die Besucher mit einer regionalen „Neina-Jause“ (mit Speck, Käse und Brot) wie sie früher üblich war und schafften so einen schönen Rahmen der Begegnung und des Miteinanders. Natürlich durften an diesem Tag die Kartitscher Nigilan auch nicht fehlen. Wir Bäuerinnen der Ortsgruppe Kartitsch freuten uns sehr über den vollen „Festsaal“ und die wertschätzenden Worte, die uns zugetragen wurden: „Aus diesem gewöhnlichen Werktag ist nun ein richtiger Feiertag geworden.“ Der Hl. Leonhard möge auch weiterhin unsere Familien, unsere Pfarre und unsere Heimat mit seinem Schutz begleiten und ein Ausdruck von religiöser Tradition, geschichtlichen Wurzeln und einer lebendigen Dorfgemeinschaft sein.
Für die Bäuerinnen Kartitsch Rosa Strasser



